Poncebos ist gar kein Ort, sondern eigentlich nur eine Wegkreuzung. Dieser Flecken Erde liegt auf 218 Meter über NN und bildet den "Haupteingang" und kürzesten Weg vom Meer zu den zentralen Picos. Man erreicht diesen Punkt auf der Landkarte über eine kleine Landstraße, die von Arenas de Cabrales (135 m über NN) über ein paar Kilometer durch eine Schlucht führt. Durch diese Schlucht fließt der Fluß Cares dem Meer entgegen. Bei Puente de Poncebos (so heißt dieser Fleck vollständig) wird der Fluß für ein Kraftwerk gestaut.
Die Gemeinde Cabrales, zu der Arenas und Poncebos gehören, ist für spanischen Käse das, was La Rioja für den Rotwein ist. Es gibt sehr viele leckere Käsesorten. Viele sind aus verschiedenen Milchtypen (Kuh-, Schafs- und Ziegenmilch in verschiedenen Anteilen) gemischt. Der typische Käse, der unter dem Namen "Queso de Cabrales" bekannt ist, ist allerdings nur etwas für besondere Käseliebhaber: der Käse ist so schimmelig, daß er fast von alleine laufen kann. Mir reicht davon alle paar Jahre mal eine Messerspitze.
Seit etwa dem Jahr 2000 fährt die "Funicular de Bulnes", eine Bergseilbahn, von Poncebos aus zum etwa 300 Meter höher gelegenen Ort Bulnes. In Anbetracht des Preises von ca. 15 EUR pro Fahrt und Person haben wir bisher darauf verzichtet, diese Bahn auszuprobieren.
Poncebos ist der Startpunkt, um die Garganta de Cares, die Schlucht des Cares, von unten nach oben zu durchwandern. Diese Schlucht teilt die westlichen Picos vom Zentralmassiv. Obwohl ich kein Bergwanderer bin, würde ich diese Strecke gerne mal laufen. Im Sommer 2007 hat es zum ersten Mal geklappt. Die An- und Abfahrt ist ein Problem. Denn von Poncebos nach Cain, dem oberen Eingang der Schlucht, sind es 12 Kilometer zu laufen. Diesen Weg hin und zurück zu schaffen, traue ich mir als Hamburger, der in seiner Heimat nur "Berge" bis zu einer Höhe von 90 Metern gewohnt ist, nicht zu. Nur einmal durch die Schlucht zu gehen birgt angesichts der eher schlechten Busverbindungen ein anderes Problem: wer mich auf der einen Seite absetzt müßte ca. 100 km über kleine, kurvige Landstraßen fahren, um mich an der anderen Seite abzuholen. So wird die Wanderung durch die Garganta de Cares vermutlich auch in Zukunft etwas besonderes bleiben ...
zuletzt geändert: 21.10.2007 Karsten Lüdersen, webmaster@kalue.de